: ÖPNV kann das Auto nicht ersetzen
betr.: „Mut zum Verzicht“, Kommentar von Malte Kreuzfeldt, taz vom 13. 4. 07
Es ist zwar richtig, dass der ÖPNV gestärkt werden muss, doch kann er das Auto nicht ersetzen. Jede Argumentation, das Auto komplett abzuschaffen, übersieht die Realität: Wie Frederic Vester in seinem vor über 15 Jahren erschienenen und heute noch genauso aktuellen Buch „Ausfahrt Zukunft“ beschreibt, befriedigt das Auto mehr als zwei Dutzend verschiedene Bedürfnisse. Der Individualverkehr ist dabei natürlich das Wichtigste. Und den wird es immer geben und auch geben müssen.
Dass der Individualverkehr derzeit mit spritfressenden, klimazerstörenden Wagen stattfindet, ist unbestritten. Doch die jährliche CO2-Bilanz kann durch den Verzicht auf eine Flugreise leichter aufgebessert werden als durch den Verzicht auf das Auto. Selbstverständlich muss das Auto aber dringend umweltfreundlicher werden – durch alternative Antriebe, aber auch durch Senkung des Treibstoffverbrauchs. Solange die technischen Möglichkeiten nicht ausgereizt sind, stoßen Verzichtsappelle und Steuererhöhungen auf Unverständnis. Zu Recht. INGO GANZ, Berlin