Occupy-Proteste in den USA: Eier, Steine, Tränengas
Die Polizei hat ein "Occupy"-Zeltlager im kalifornischen Oakland gegen den Widerstand der Besetzer geräumt. Beamte schossen einen Demonstranten mit Tränengas nieder.

Trümmerfeld: Polizisten durchsuchen die Überreste des Protestcamps in Oakland. Bild: ap
OAKLAND dapd/afp | Demonstranten der Occupy-Bewegung in den USA haben sich Versuchen der Polizei, ihre Lager zu räumen, widersetzt. Bei der Räumung eines Camps in Oakland (Kalifornien) nahm die Polizei Berichten des "San Francisco Chronicle" zufolge mehr als 80 Menschen fest.
Nach der Auflösung der Zeltstadt versammelten sich die Demonstranten später erneut. Im Laufe des Dienstagabends kam es zu Zusammenstößen zwischen Demonstranten und der Polizei. Dabei warfen Demonstranten mit Steinen und Eiern auf die Beamten. Die Polizisten feuerten Tränengas auf die Menge, die sich vor dem Rathaus versammelt hatte.
Dabei soll mindestens ein Mensch verletzt worden sein. Die Person wurde Augenzeugenberichten zufolge von einem Tränengaskanister getroffen und blieb bewusstlos liegen.
Die Protestierenden zählen sich zur Bewegung "Occupy Oakland" ("Besetzt Oakland"), angelehnt an die weltweiten Bankenproteste unter dem Motto "Besetzt die Wall Street" der vergangenen Wochen. Das Protestcamp in Oakland hatten die Demonstranten vor zwei Wochen errichtet.
Leser*innenkommentare
Ion Tichy
Gast
Aus den Videos von Teilnehmern, die man bei YouTube sehen kann, sind die Polizisten recht eindeutig als Aggressoren erkennbar, die mit High-Tech aufgerüstet (es wird von Schallkanonen und ähnlichem berichtet) gegen friedliche Demonstranten vorgeht. Die Reaktion der Bürgermeisterin von Oakland nimmt klar faschistoide Züge an. Die Amerikaner haben laut ihrer Verfassung das Recht zur Versammlung (First Amendment Right). Es gibt kein Gesetz, dass Versammlungen in Form von Zeltcamps verbietet. Hier wurde ganz klar ein Grundrecht mit Füssen getreten. Das sollte nicht vergessen und beizeiten zur Anklage gebracht werden.
Falsches Signal
Gast
Oh je, keine guten Nachrichten. Das ist garantiert das falsche Signal, das der amerikanische Staat hier setzt. Es ist kurzfristig gedacht und zeugt von der Unfähigkeit, angemessen auf die Bewegung zu reagieren. Wenn die Staatsmacht sich so verhält, braucht sie sich nicht zu wundern, wenn von Anonymous Daten von Polizeibeamten online gestellt werden.