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■ ObdachlosesPolitiker zogen den Rückzug ins Bett vor

Als Flop auf ganzer Linie bezeichnen viele aus der Szene „die Nacht der Obdachlosen“, mit der in der Nacht zum 26.Juni diesen Jahres ins Horn der Solidarität geblasen worden war. Berber Arno aus Frankfurt kritisiert die Menschen und Politiker, die sich dort nicht haben blicken lassen. Die hätten nur große Worte geschwungen bei den Aktionen vor der Nacht und seien schnell wieder von dannen gezogen. – „In die warme Matratze der Sorglosigkeit“, wie Arno findet.

Um sich mit den Obdachlosen solidarisch zu erklären, waren die Bürger Ende Juni in ganz Europa aufgefordert worden, eine Nacht mit den Berbern „Platte zu machen“. Von den erwarteten Zehntausenden Solidaritätsschläfern kamen gerade mal ein paar hundert Frischluftfans in ganz Deutschland zusammen und übernachteten wahrscheinlich zum einzigen Mal in ihrem Leben unter freiem Himmel. Mehr Wohnungen, so der Vorwurf der Obdachlosen, seien durch die Aktion jedenfalls nicht entstanden.

Trotz der geringen Beteiligung an der „Nacht der Obdachlosen“, meint Arno, sei sie ein wichtiges Signal gewesen: „Wir werden als stinkende und versoffene Penner verschrien, und man macht große Bogen um uns. Die deutsche Gesellschaft versucht uns auszugrenzen, wie man auch Ausländer versucht auszugrenzen. Wir haben uns selbst den Ring durch die Nase gezogen, um der Gesellschaft vorgeführt zu werden. Meiner Meinung nach ist es noch viel zu wenig, daß wir vorgeführt werden. Man sollte hier über die Leute, die obdachlos sind und die auf unseren Gehsteigen und Flanierstraßen betteln müssen, regelrecht fallen. Vielleicht wird dann die Gesellschaft wach.“ taz

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