OFFENER STRAFVOLLZUG AUF ARGENTINISCH : Puppentheater im Gefängnis
BUENOS AIRES afp/taz | Wie wir aus Gefängnisfilmen wissen, muss ein Ausbrecher immer eine Puppe bauen, die er dann auf seine Pritsche legt, um die Aufseher zu täuschen. Aber es geht auch andersherum. So flüchteten in der argentinischen Provinz Neuquén jetzt zwei Strafgefangene, weil sie nur von Puppen bewacht wurden. Die Sträflinge kletterten problemlos über die Gefängnismauer, weil sie entdeckten, dass der nächstgelegene Wachturm lediglich mit einer Puppe besetzt war, wie die Behörden am Mittwoch zugeben mussten. „Wir haben die Puppe aus einem Ball und einer Mütze gemacht, damit die Gefangenen den Schatten sehen und denken, sie würden bewacht“, sagte einer der echten Wächter der Zeitung Rio Negro. Nur zwei der 15 Wachtürme des Gefängnisses hätten echte Wächter. Schuld an dem Puppentheater seien Sparzwänge im Strafvollzug, hieß es.