piwik no script img

OAU fordert Südafrika–Sanktionen

■ Die Organisation afrikanischer Einheit (OAU) kritisiert die Ablehnung von Sanktionen durch Bonn, London und Washington / Keine gemeinsame Initiative zum Tschad–Krieg eingeleitet

Addis Abeba (dpa) - Die Außenminister der Organisation Afrikanischer Einheit (OAU) haben zum Abschluß ihrer Konferenz am Samstag in Addis Abeba die Internationale Gemeinschaft erneut zu „umfassenden und verbindlichen“ Wirtschaftssanktionen gegen Südafrika aufgerufen. Zugleich verurteilten die Minister die Bundesrepublik, USA und Großbritannien wegen ihrer jüngsten Ablehnung von selektiven Südafrika–Sanktionen im UNO– Sicherheitsrat. Diese Ablehnung stelle einen „feindlichen Akt“ ge genüber allen 50 Mitgliedern der pan–afrikanischen Organisation dar, heißt es in einer Schlußresolution. In der Tschad–Frage konnte sich die OAU nicht auf eine gemeinsame Resolution einigen. Ohne die beiden Kontrahenten Tschad und Libyen namentlich zu erwähnen, appellierten die Minister an „beide Parteien“ des seit 20 Jahren anhaltenden Bürgerkrieges, auf friedlichem Wege eine gerechte und dauerhafte Lösung zu erreichen. Zugleich unterstreicht der Appell die „Souveränität und territoriale Integrität“ der OAU– Staaten sowie das Prinzip der Nichteinmischung in die inneren Angelegenheiten eines Staates. In Konferenzkreisen wurde dies als eine klare Absage an die anhaltende libysche Okkupation im Norden des Tschad sowie an die Präsenz französischer Truppen zur Unterstützung der Regierung in Ndjamena gewertet. Allerdings hat es die OAU mit dem Appell erneut vermieden, eindeutig für eine der beiden Parteien im Tschad–Krieg Stellung zu nehmen.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen