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O. verspricht allgemeine Wahlen

■ Falls das Volk dies will, soll 1990 gewählt werden Allgemeine Wahlen alle drei Jahre angekündigt / Verhandlungen mit Contras erneut abgelehnt

New York (ap) -Der nicaraguanische Präsident Daniel O. hat die Übergabe der Regierung an Oppositionsparteien im Jahr 1990 für den Fall angekündigt, daß das nicaraguanische Volk dies wünsche. Allgemeine Wahlen würden in drei Jahren abgehalten, sagte er am Dienstag abend vor Journalisten in New York. O. wollte am Donnerstag (richtig) vor der UNO–Vollversammlung sprechen. Verhandlungen zwischen seiner Regierung und den Contra lehnte O. weiterhin ab, da das abzusehende Scheitern solcher Gespräche der US–Regierung den Vorwand für weitere Waffenhilfe liefern würde. Statt dessen forderte er direkte Verhandlungen mit der Regierung in Washington. Er warf Präsident R. vor, er lehne das im August unterzeichnete Friedensabkommen mittelamerikanischer Staaten ab und versuche, die Glaubwürdigkeit der sandinistischen Regierung zu untergraben. Präsident R. wollte am Mittwoch abend vor der Organisation Amerikanischer Staaten die Bedingungen der USA für die Einstellung der Contra–Hilfe nennen. Wie verlautete, sind dies direkte Verhandlungen zwischen der nicaraguanischen Regierung und den Contras und Schritte in Richtung auf Parlamentswahlen in Nicaragua, die spätestens 1990 stattfinden müßten. Die Regierung Nicaraguas hatte - unter Hinweis auf das Friedensabkommen mittelamerikanischer Staaten vom August - die Zeitung „La Prensa“ und den Sender Radio Catolica wieder zugelassen, eine Nationale Versöhnungskommisssion unter Vorsitz des Erzbischofs von Managua berufen und einen 30tägigen einseitigen Waffenstillstand im Norden des Landes verkündet, der am Donnerstag in Kraft treten soll.

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