: Nylon- & Kaugummigeburtstag
Berlin/Münster (dpa/taz) – Zahlreiche Opfer wurden mit ihm stranguliert. Auch als Keilriemen fand er Verwendung. Jetzt feiert der Nylonstrumpf den 50. Geburtstag. Rund 300 Millionen Paar Elastikbeinkleider werden nach Angaben der Industrie jährlich in Deutschland (häufig an Frauen) verkauft. Sie halten nicht lange.
Nach 1945 brachten US-amerikanische GIs die ersten Nylonstrümpfe nach Deutschland. Neben Kaffee, Schokolade und Seife avancierte die Kunstfaser schon bald zum begehrtesten Artikel auf den Schwarzmärkten. Nylons wurden lange Zeit mit Strumpfhaltern getragen, erst 1965 setzte sich das Halbkörperkondom – der „Strumpf bis zur Taille“, die Strumpfhose, durch.
Mit den GIs zogen nicht nur die Nylons, sondern auch der Kaugummi in die Reste des Reiches ein. Er ist allerdings dreimal so alt wie die Nylons und feiert heuer sein 150stes Jubiläum. Um 1845 wurde er von John Curtis in Portland (USA) aus einem Harzklumpen entwickelt, dem Bienenwachs beigegeben war.
1870 kam Thomas Adams auf die Idee, das orale Ding mit Lakritzgeschmack zu versetzen – ein Bestseller, zumal bald die Mär von den entspannenden und konzentrationsfördernden Wirkungen des Kauens entstand. 1906 mischte Frank Fleer das erste Bubble-gum für den Blow-job. Damals benötigte man noch Terpentin, um die klebrigen Reste von Mund, Nase und Augenlidern zu entfernen.
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