: Nur zur Verrechnung
■ Konstantin Wecker soll sein Kokain regelmäßig mit Schecks bezahlt haben
München (AP) – Die Verwirrung um den bevorzugten Drogenkonsum von Konstantin Wecker hält an: Weckers Rechtsanwalt, Ulrich-Martin Hieronimi, wies am Wochenende den Vorwurf zurück, der verhaftete Künstler sei seit Monaten der synthetischen Droge Crack verfallen. Statt dessen habe der Liedermacher, der am vergangenen Mittwoch in seiner Münchner Wohnung verhaftet worden war, im März einen Rückfall erlitten und leide unter starker Kokainabhängigkeit. Täglich habe er etwa vier Gramm geraucht, berichtete Hieronimi nach einem Besuch bei Wecker in der Haftanstalt Stadelheim.
Von Crack könne aber überhaupt keine Rede sein: Das Kokain habe Wecker „gebased“, also vor dem Verbrauch mit einem speziellen Verfahren konzentriert. „Aber dadurch wird es noch lange nicht zum Crack“, unterstrich Hieronimi. „Ich habe ihn heute früh noch gesehen: Er ist allerbester Gesundheit.“ Körperliche Entzugserscheinungen habe Wecker nicht. „Es handelt sich allein um eine psychische Abhängigkeit.“ In der Untersuchungshaft müsse der Liedermacher nun einen Zwangsentzug durchmachen. „Und er ist definitiv froh, daß dieser Schnitt endlich gekommen ist.“
Wecker hatte nach seiner Festnahme am späten Mittwoch abend gestanden, bis zu 700 Gramm von einer Dealerbande gekauft zu haben, die die Ermittler nach ihrer Festnahme auf die Spur Weckers brachte. Er äußerte sich optimistisch, den Liedermacher schon bald gegen Kaution aus der Untersuchungshaft freizubekommen.
Nach Informationen des Nachrichtenmagazins Focus soll Wecker seine Kokainkäufe oft mit Scheck bezahlt und so die Drogenfahndung auf seine Spur gebracht haben. Bereits in den 80er Jahren war wegen Kokainbesitzes wegen Wecker ermittelt worden; das Verfahren wurde eingestellt.
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