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Nur milder Tadel für Ronald Reagan?

■ Nach einem Bericht der Washington Post ist der Abschlußbericht des Irangate–Ausschusses schon in Arbeit

Washington (ap) - Der Kongreßausschuß zur Untersuchung der Iran–Contra–Affäre wird US– Präsident Reagan nach einer Meldung der Washington Post wegen seiner Handhabung der Angelegenheit in seinem Abschlußbericht nur milde kritisieren. Wie die Zeitung am Dienstag, dem sechsten Tag der Vernehmung des früheren Sicherheitsberaters John Poindexter, schrieb, hat die Arbeit am Schlußbericht bereits begonnen. Das Blatt zitierte den Ausschußvorsitzenden, den demokratischen Senator Inouye, mit den Worten, man werde Reagan vielleicht vorwerfen, zu unvorsichtig gewesen zu sein, doch werde man ihn aller Wahrscheinlichkeit nach nicht einer strafbaren Handlung oder Unterlassung beschuldigen. Inouyes Stellvertreter, der Republikaner Rudman, sagte, der Bericht werde Reagan nicht stark kritisieren, da „die Tatsachen für sich sprechen“. Unterdessen beharrt Poindexter auch nach fünftägiger Anhörung vor dem Ausschuß weiter auf der Richtigkeit seines Handelns. Mit der Bemerkung, er bereue nichts, verteidigte sich der Konteradmiral am Montag offensiv gegen alle Vorhaltungen, die ihm über seine Rolle bei der Umleitung von Geldern aus den geheimen Waffengeschäften mit Iran an die rechtsgerichteten Guerillas in Nicaragua gemacht wurden.

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