: Nur ein winziger Teil „blöd“
Betr.: „Der Inbegriff des Blöden“, taz nord vom 16.12.05
Heute ist diese Bewegung aus dem Ruder gelaufen, was auch der gewöhnlichen Metal-Szene auffällt. Heiß wird diskutiert, ob Bands wie Vobiscum eine CD „Christenblut“ nennen dürfen und ob es wirklich nur eine Sammelleidenschaft sei, wenn Marduks Sänger im heimischen Folterkeller Reliquien des Dritten Reiches stapelt. Black Metal ist mittlerweile zu einem faschistoiden Kult gereift. Seine Anhänger sind gewaltbereit und Bands schrecken nicht davor zurück, mit Schreckschusspistolen ins Publikum zu schießen. Blutige Schweineköpfe werden über die Bühne geschleudert und Vergewaltigungen (besonders von Christen) verherrlicht. Dennoch muss man differenzieren zwischen extrem rechten Bands und Kapellen, die nur die Zeiten der Wikinger besingen. Diese Diskussion muss geführt werden. Allerdings nicht von der Öffentlichkeit, sondern von der Szene allein. Diese hat eh einen schweren Stand bei Außenstehenden, die sich nach wie vor schwer tun, das Wesen des Heavy Metal zu begreifen ... Was die Metal-Szene am wenigsten gebrauchen kann, ist eine arrogante Abhandlung des so genannten Bildungsbürgertums über aus ihrer Sicht stinkende, langhaarige und kulturlose Banausen. Schließlich zählt nur ein winzig kleiner Teil der Szene zum „Inbegriff des Blöden“. NILS EVERING, Bunde