Nur die allerbesten Wünsche: Jahresendzeitfür die „Zukunst“
Hamburger Kunsträume
von Hajo Schiff
Die vielen Weihnachtsmärkte auch im Kunstbereich sind nun fast erfolgreich überstanden. Einen letzten allerdings gibt’s noch zum vierten Advent: Im Künstlerhaus Frise in Ottensen. Bei „Last Minute“ bieten 45 Künstlerinnen und Künstler des Hauses sowie deren Künstlerfreundinnen und -freunde ihre Zeichnungen, Bilder, Editionen, Multiples und Objekte preisgünstig feil.
Ein guter Weihnachtseinkauf wäre auch das nagelneue Buch zum „Kunst-Imbiss“. Auf knapp 200 Seiten wird mit vielen Abbildungen dessen über zehnjährige Geschichte behandelt, inklusive Brandstiftung und Neuanfang. Egal, wie gut Kunstproduzenten und Kunstverbraucher analog und digital vernetzt sind, ein richtig schwergewichtiges Buch (hier 900 Gramm Kunstkost) ist doch immer noch eine besonders noble Würdigung eines speziellen Themas. Es ist zu hoffen, dass dieser Schinken hier nicht den Endpunkt der Bemühungen der Imbissbetreiber Katharina Kohl und DG. Reiß markiert.
Ansonsten können Kunstfreunde jahreszeitgemäß auf Wunschposition gehen und sich gegen die grässlicherweise sogenannte „Kreativwirtschaft“ und die highlightende Musikstadt mehr Geld für die bildende Kunst erträumen, für die Museen mindestens Zuwendungserhöhungen zum vollständigen Ausgleich der Tarifsteigerungen und – deutlich realistischer – allen Kuratorinnen und Kuratoren viel Inspiration für interessante Ausstellungen wünschen.
Auch ist zu hoffen, dass die Chefinnen, die erfolgreich die drei wichtigsten Hamburger Häuser für jüngere Positionen leiten, weiterhin mindestens ein so gutes Programm fahren wie bisher: Bettina Steinbrügge im Kunstverein, Anna Sabrina Schmid im Kunsthaus und Lisa Britzger und Jennifer Smailes im Harburger Kunstverein.
Wünsche für die „Zukunst“ begleiten auch die 26 Neumitglieder des Hamburger Berufsverbands Bildender Künstlerinnen und Künstler, die in der temporären Außenstelle des Kunsthauses, der „Fabrik der Künste“ am Kreuzbrook in Hammerbrook bei „Position.2016“ ausstellen. Die von Monika Schröder und Alfred Stephan Mattes jährlich mit vielen Veranstaltungen organisierte Präsentation ist nur noch dieses Wochenende zu sehen.
Länger, bis zum 8. Januar, geht im Kunsthaus die Ausstellung der 22 vorjurierten Bewerberinnen und Bewerber für die zehn Arbeitsstipendien für bildende Kunst der Freien und Hansestadt Hamburg 2017. Dabei ergibt sich nicht nur ein Überblick über die aktuelle künstlerische Produktion in der Stadt, man könnte auch Wetten auf den Erfolg abschließen und die Daumen für die persönlichen Lieblingskandidaten drücken.
Erfahrungsgemäß ändert sich trotz aller noch so intensiver Wünscherei im Neuen Jahr meist doch nichts. Trotzdem an dieser Stelle schon mal die allerbesten Wünsche der „Kunsträume“ an alle Betreiber von Räumen für Kunst und die ausstellenden Künstler. Und den geschätzten Lesern sei ein anregendes Kunstjahr 2017 gewünscht!
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