piwik no script img

Notaufnahme abgeschafft

■ DDR-ÜbersiedlerInnen müssen sich ab 1.Juli um Wohnung und Arbeitsplatz selbst kümmern / Überbrückungsgelder gestrichen

Bonn (dpa) - Die Notaufnahme für ÜbersiedlerInnen aus der DDR wird zum 1.Juli abgeschafft. Der Bundesrat stimmte am Freitag einem entsprechenden Gesetz der Bundesregierung zu. ÜbersiedlerInnen müssen sich nun künftig bei einem Wohnungswechsel ins Bundesgebiet selbst um Unterbringung und Arbeitsplatz kümmern. Bei Schwierigkeiten sind sie wie alle anderen Bundesbürger auf Sozialhilfe angewiesen. Mit der Notaufnahme war insbesondere der Anspruch auf Überbrückungsgeld sowie auf das anstelle von Arbeitslosengeld und Sozialhilfe gewährte Eingliederungsgeld verbunden.

Die SPD-Länder hatten ursprünglich eine Beendigung der Notaufnahme schon vor dem 1.Juli angestrebt, erklärten sich nun aber auch mit dem vom Bundesinnenministerium festgesetzten Termin einverstanden. Allerdings wurde zusätzlich eine Entschließung Bayerns angenommen. Sie fordert die Bundesregierung auf, den Rechtsanspruch von ÜbersiedlerInnen auf Anerkennung ihrer Prüfungen und Befähigungsnachweise, durch den sie teilweise gegenüber Bundesbürgern bevorzugt sind, zu überprüfen. Ferner billigte der Bundesrat eine Neuregelung des Aufnahmeverfahrens für AussiedlerInnen. Vom 1. Juli an müssen die Aussiedlungswilligen aus Südost- und Osteuropa das Aufnahmeverfahren für die Bundesrepublik bereits in ihrer Heimat durchlaufen. In diesem Jahr sind bisher 208.617 Aus und 190.355 ÜbersiedlerInnen in die BRD gekommen.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen