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■ Bonn warnt baltische StaatenNormalisierung mit Moskau gewünscht

Bonn (AFP) – Bundesaußenminister Klaus Kinkel (FDP) will seine Kollegen aus dem Estland, Litauen und Lettland bei einem Treffen am heutigen Mittwoch in Bonn vor einem Konfrontationskurs gegen Rußland warnen. Die ständigen Warnungen der Balten vor einer Bedrohung durch Rußland sollten nicht übertrieben werden, sagten Bonner Diplomaten gestern. Erst am Montag hatte ein hoher baltischer Diplomat gesagt, die russische Regierung nutze den Wahlerfolg Schirinowskis, um aggressive Großmachtpolitik zu betreiben.

Kinkel will den baltischen Außenministern nahelegen, die Beziehungen zu Rußland nach der für den 31. August vorgesehen Beendigung des Abzugs russischer Truppen zu normalisieren. Für russische Soldaten und Familien, die bleiben wollten, sollten flexibel Daueraufenthaltsgenehmigungen ausgestellt werden. Gegenwärtig sind in Estland noch 2500 und in Lettland 13.000 Angehörige der russischen Streitkräfte stationiert.

Den Wunsch der Balten nach schnellstmöglicher Visafreiheit mit Deutschland wird Kinkel den Angaben zufolge zurückweisen.

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