Nordkorea: Zwei neue Raketentests
Nordkorea hat nach Angaben des südkoreanischen Militärs erneut zwei Kurzstreckenraketen getestet. Die Geschosse seien am frühen Sonntagmorgen (Ortszeit) im Abstand von zehn Minuten in Gewässer östlich der Koreanischen Halbinsel eingeschlagen, teilte der Generalstab mit. Die japanische Regierung erklärte, Nordkorea habe möglicherweise ballistische Raketen erprobt, die von U-Booten aus gestartet werden können. Es war der siebte Raketentest Nordkoreas binnen zwei Wochen.
Die Tests erfolgten wenige Stunden nach dem Ende gemeinsamer Seemanöver der Kriegsmarinen Südkoreas und der USA, an denen auch der US-Flugzeugträger „Ronald Reagan“ teilnahm. Japans Vizeverteidigungsminister Toshiro Ino sagte, die Geschosse seien etwa 350 Kilometer weit und bis zu 100 Kilometer hoch geflogen, bevor sie zwischen Korea und der japanischen Wirtschaftszone ins Meer gestürzt seien. „Wir analysieren weiter Details zu den Raketen, eingeschlossen die Möglichkeit, dass sie vom Meer aus gestartet worden sein könnten“, sagte Ino. Falls Nordkorea solche Waffen bauen kann, wäre dies für seine Kontrahenten gefährlich, weil U-Boot-gestützte Raketen vor dem Start schwerer zu entdecken sind.
In Südkorea berief der Nationale Sicherheitsdirektor Kim Sung Han nach Angaben des Präsidialbüros eine Krisensitzung ein. Der japanische Ministerpräsident Fumio Kishida ordnete an, Informationen über den Raketenstart zu sammeln und zu analysieren. Die japanische Küstenwache erklärte, sie habe Schiffe vor herabstürzenden Objekten gewarnt. (ap)
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