piwik no script img

Nord-fight spezial: Immer druff

■ Voscherau, Schröder und der Kampf um das letzte Bonner Pöstchen

Die beiden Herren scheinen nicht so recht ausgelastet zu sein in ihrem derzeitigen Job. Gerhard Schröder nicht, das wissen wir schon länger. Und Henning Voscherau auch nicht, obwohl der ja immer behauptet, daß es eine höchst ehrenvolle und auch tagesfüllende Aufgabe ist, Bürgermeister dieser Stadt zu sein.

Verständnis haben wir dafür allemal. Schließlich zeigt das Beispiel anderer verhinderter Riesenstaatsmänner, daß es gar nicht so einfach ist, kleinmütig in der Provinz auszuharren, während andere .... Naja, Möllemann macht wenigstens auf Schalke noch bundesweit Schlagzeilen. Aber Voscherau als HSV-Präsident? Schröder als Gurkenkönig bei Hannover 96? Also nee.

Stürzen sie sich also gemeinsam auf den letzten Restposten Bonner Verantwortung, der noch zu vergeben ist: das Amt eines Vorsitzenden im Vermittlungsausschuß. Endlich dem lieben Nachbarn so richtig eins überbraten, die lange im Verborgenen gepflegte Feindschaft mal so richtig ausleben können. Hach!

Multimedial via heute-journal, Spiegel und dpa dürfen wir sogar dabei sein, wenn der Gerd mit dem Henning Schatten haut: Den Rückzug antäuschen, um dann die linke Gerade – wenn Voscherau kandidiert, stehe ich auch zur Verfügung – voll ins Ziel zu setzen. Dann der Henning, feinsinniger Rechtsausleger, im direkten Konter seinem Rivalen „eine Laus auf die Leber“ setzend. Schön anzusehen. Weiter so.

Vielleicht packt ja der eine noch den ollen Hockeyschläger aus, der andere leiht sich im Gegenzug bei Boris einen „Dunlop-Powerplay“ mit 50 Kilopond-Bespannung. Und dann – immer feste druff. uex

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen