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■ Norbert WeidnerDer Aussteiger

Bereits mit 15 stieß Norbert Weidner über die Wiking-Jugend und die Skinheadszene zur kürzlich verbotenen Freiheitlichen Deutschen Arbeiterpartei (FAP) und machte schnell Karriere. Mit seinen heute 22 Jahren gehörte er zuletzt zum engsten Führungszirkel der militanten deutschen Neonaziszene. Er war in der FAP- Parteileitung zuständig für Auslandskontakte, Landesgeschäftsführer der FAP in NRW, zählte zu den führenden Köpfen der Initiative Gesamtdeutschland, war Mitglied im Vorstand der Hilfsgemeinschaft für nationale politische Gefangene (HNG). Weidner saß im Wunsiedel-Komitee, das den jährlichen Rudolf-Heß- Marsch organisiert hat. Im Sommer 93 war er verantwortlich für den Neonaziaufmarsch in Fulda, im letzten Sommer organisierte er die Rudolf-Heß-Kundgebung vor der deutschen Botschaft in Luxemburg. Jetzt will er aus der Neonaziszene aussteigen, sich zurückziehen, wie er es nennt. Für die ehemaligen Kameraden gilt Weidner als „Abtrünniger“ und als „Verräter“. Für den Verfassungsschutz kam sein Ausstieg zwar überraschend. Aber, so heißt es dort, den Ausstieg habe Weidner glaubhaft vollzogen, ohne daß er jedoch mit seinem Weltbild gebrochen hätte. Das Verbot der FAP habe sich bislang als Erfolg erwiesen. Die FAP war nicht in der Lage, das Verbot zu unterlaufen oder abgestimmt am Verbot vorbei politisch zu agieren. Die Mitglieder haben keinen Zusammenhalt mehr und laufen auseinander. Lediglich lokal schließen sie sich teilweise anderen Organisationen an.

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