Domplatz: Kleiner, doch nicht feiner : Nochmal von vorn
Ein Glanzstück ist das nicht, was die Bürgerschaft da inszeniert. Die Bebauung des Domplatzes ist mittlerweile zur Posse geraten. Das ist immerhin ein Fortschritt. Denn bislang war es ein zweifacher Skandal.
Kommentarvon Sven-Michael Veit
Seit Jahrzehnten ist dieser zentrale und traditionsbehaftete Ort ein Parkplatz mit Pommesbude. Eines der ärgsten Armutszeugnisse sozialdemokratischer Baupolitik in dieser Stadt. So weit, so schlecht.
Nicht viel besser aber machen es die Regierenden jetzt. Etwas kleiner macht den Glaspalast nicht feiner, dabei würde niemand es der CDU und ihrem Senat als Schwäche ausgelegen, einen Fehler einzugestehen. SPD und GAL tun das, aber nicht aus Opportunismus, sondern als Lernfortschritt.
Denn die ursprüngliche Idee, möglichst viel in einen Riesenkasten an einem prominenten Ort hineinzustecken, funktioniert in der Realität einfach nicht. Zurück auf Los und neu nachdenken ist die einzig akzeptable Lösung.
Gescheitert ist auch das Finanzierungskonzept. Für lau bekommt man eben keine Wertarbeit. Die Stadt wird sich die viel beschworene, würdige und zugleich ebenso sinnvolle wie publikumswirksame Gestaltung des Domplatzes schon etwas kosten lassen müssen. Ein Schandfleck, wie er bislang im Raum steht, käme unterm Strich teurer.
Dieses gläserne Monster aber jetzt aus Rechthaberei dennoch durchzudrücken, wäre fatal. Bauwut ist das Gegenteil von Stadtgestaltung.