: Noch mehr Stahlkocher ohne Job
■ Bei Thyssen Stahl gehen die Aufträge schon wieder zurück
Duisburg (dpa) – Die Thyssen- Stahl-Gruppe hat ihr Ergebnis im zurückliegenden Geschäftsjahr 1995 um mehr als eine Milliarde Mark verbessert. Vor Steuern steht ein Gewinn von 705 Millionen in den Büchern, letztes Jahr hatte der Marktführer unter den deutschen Stahlkonzernen einen Verlust von 346 Millionen Mark ausgewiesen. Der Umsatz erhöhte sich um neun Prozent auf 11,9 Milliarden Mark.
Jobs werden daraus keine entstehen. Im Gegenteil, der Vorstandsvorsitzende Ekkehard Schulz kündigte gestern einen Personalabbau an, der noch um 1.600 Stellen über die bereits beschlossene Reduzierung der Stammbelegschaft auf 16.500 Beschäftigte zum Jahresende hinausgehen soll. Nach den bisher bekannten Planungen sollen die 39.600 Stellen zum Stichtag 30. September 1995 auf 35.000 zum Ende 1996 sinken.
In nahezu allen Geschäftsfeldern sei zwar „eine Rückkehr in die Gewinnzone oder eine weitere Verbesserung der Ertragslage“ gelungen, sagte Schulz. Trotzdem seien die Verluste der drei vorherigen Geschäftsjahre von insgesamt 1,7 Milliarden Mark bisher erst fast zur Hälfte ausgeglichen. Seit Mitte 1995 gehen die Aufträge schon wieder deutlich zurück, Dabei handele es sich jedoch nur um einen Abbau vorhandener Lagerbestände: „Wir sind fest davon überzeugt, daß wir nicht am Beginn einer neuen Stahlkrise stehen“, sagte Schulz.
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