: Noch keine Streichliste für Stützpunkte
US-Militär erwartet erst in einem Jahr Konzept über Schließung deutscher Standorte
STUTTGART rtr ■ Das US-Militär hat nach eigenen Angaben noch keine Streichliste für deutsche Stützpunkte, falls künftig amerikanische Truppen verstärkt nach Osteuropa verlegt werden sollten. „Es gibt keine Liste, welche Stützpunkte geschlossen werden könnten“, sagte der Kommandant der US-Streitkräfte in Europa, General James Jones, gestern in Stuttgart.
Erst in etwa einem Jahr werde ein Konzept vorliegen, wie die Umstrukturierung der US-Streitkräfte konkret ablaufen werde. Klar sei bisher nur, dass für die Aufgaben des Militärs im 21. Jahrhundert kleinere, billigere und vorgeschobene Stützpunkte nötig seien, um Truppen schneller und flexibler in Krisengebiete verlegen zu können. Die Umstrukturierung habe rein militärische Gründe und nichts mit den Differenzen zwischen Deutschland und den USA über einen Irakkrieg zu tun.
In Deutschland sind derzeit rund 60.000 US-Soldaten stationiert. Einige der wichtigsten Basen der US-Streitkräfte liegen in strukturschwachen Gebieten, die auf die Einnahmen durch die Kaufkraft der Soldaten angewiesen sind. Der größte US-Stützpunkt außerhalb der USA ist die Luftwaffenbasis im pfälzischen Ramstein mit dem Lazarett im benachbarten Landstuhl, dem größten US-Militärhospital außerhalb der USA.