: Noch keine Hinweise auf Täter im Fall Neusel
Bonn (ap) - Im Fall des Sprengstoffanschlags auf Innenstaatssekretär Hans Neusel vom 27. Juli in Bonn verfügen die Ermittlungsbehörden bisher noch über keinerlei Hinweise auf die Täter.
Wie ein Vertreter des Generalbundesanwaltes am Mittwoch abend vor dem Innenausschuß des Bundestages erklärte, steht jedoch die Rote Armee Fraktion (RAF) als Schuldige des Anschlages fest, bei dem der CDU-Politiker leicht verletzt worden war.
Wie die Pressestelle des Bundestags am Donnerstag weiter berichtete, geht die Staatsanwaltschaft von mindestens zwei Tätern aus. Die Ermittlungen gestalteten sich auch deswegen schwierig, weil mit Ausnahme eines gescheiterten Anschlags in Spanien seit 1981 Mitglieder der Roten Armee Fraktion keine Fingerspuren mehr hinterlassen hätten.
Neusel erklärte vor dem Bundestags-Innenausschuß, daß die Kommandoebene der Roten Armee Fraktion streng darauf achte, nur Zielpersonen und direkte Umfeldpersonen zu treffen.
In seinem eigenen Fall sei die Tatzeit sehr früh gewesen. In den Urlaubswochen habe kein normaler Berufsverkehr am Tatort geherrscht. Der Abstand seines Fahrzeugs zum vorausfahrenden Auto habe etwa 60 bis 80 Meter und 100 Meter zum nachfolgenden Wagen betragen. Das Selbstbezichtigungsschreiben der RAF sei als authentisch anzusehen.
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