Nobelpreis für Medizin: Drei US-Forscher ausgezeichnet
Der diesjährige Nobelpreis für Medizin geht an drei Wissenschaftler aus den USA. Sie haben herausgefunden, wie Körperzellen altern.
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STOCKHOLM dpa/rtr | Der Nobelpreis für Medizin geht zu gleichen Teilen an drei Forscher aus den USA. Elizabeth Blackburn, Carol Greider und Jack Szostak haben herausgefunden, wie Zellen altern. Außerdem haben sie beschrieben, mit welchen Werkzeugen die Zelle diese Alterung steuert. Alle drei haben sich mit den Telomeren befasst, den Endbereichen der Chromosomen. Im Laufe der Zellalterung werden diese "Schutzkappen" des Erbgutes kürzer und kürzer.
Alle drei Wissenschaftler sind US-Bürger. Blackburn hat zudem die australische Staatsbürgerschaft. Die höchste Auszeichnung für Mediziner ist in diesem Jahr mit umgerechnet knapp einer Million Euro dotiert.
Zwei der drei PreisträgerInnen waren wegen einer Auszeichnung im Frühjahr 2009 in Frankfurt am Main. Die Biologinnen Elizabeth H. Blackburn und Carol Greider erhielten dort in der Paulskirche den Paul Ehrlich- und Ludwig Darmstaedter-Preis 2009.
Im vergangenen Jahr ging der Medizin-Nobelpreis an den Heidelberger Krebsforscher Harald zur Hausen sowie an die französischen Aidsforscher Françoise Barré-Sinoussi und Luc Montagnier. Zur Hausen hatte Papillomviren entdeckt, die Gebärmutterhalskrebs auslösen können. Dies hat inzwischen zu einem Impfstoff gegen diesen Tumor geführt. Die beiden französischen Forscher wurden für die Entdeckung des Aidserregers HIV geehrt.
Am Dienstag und Mittwoch werden die Träger des Physik- und des Chemie-Nobelpreises benannt. Die feierliche Überreichung findet traditionsgemäß am 10. Dezember statt, dem Todestag des Preisstifters Alfred Nobel.
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