: Niemand wagt zu widersprechen
Betr.: dito
Erich Röper verdient Dank, dass er die desaströsen Konsequenzen der Finanzpolitik der großen Koalition so schonungslos darlegt. Hätte er die Kritik als CDU-Fraktionsgeschäftsführer geäußert, wäre wohl eine fristlose Kündigung fällig gewesen. In den Funktionärskreisen der die Koalition tragenden Parteien wagt sich offenkundig noch niemand, dem Aberwitz zu widersprechen, der darin liegt, dass Schulen verrotten, in Straßensteine und Freizeit-Großprojekte aber grenzenlos – und die Schulden vermehrend – investiert wird.
Röper vermutet zu Recht, dass viele Bremer bald auf die Eigenständigkeit eines zu Tode gesparten Landes pfeifen werden. Unzweifelhaft steht für die einsichtsfähigen Bremer fest: Auch die Zukunftsperspektiven für Bildung, Kultur und soziale Infrastruktur müssen der politischen Klasse das erforderliche Geld wert sein. Wann endlich trauen sich freie Köpfe in den Führungszirkeln von SPD oder CDU, die Großprojekte wirklich auf den Prüfstand zu stellen und das ISP-Dogma zu revidieren?
Es reicht nicht aus, dass die Grünen in der Opposition das Richtige sagen. Gerhard Tersteegen
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