Nicht für mich!

betr.: „Uni pro Affen-Versuch“ taz vom 15.12.04

Aufgrund meiner Familienbiografie gehöre ich zu den Menschen mit vererbtem Schizophrenie-Risiko, die durch die Ergebnisse Ihrer Forschungsversuche an Affen beglückt werden sollen. Danke nein! Wenn ich unter diesen biografischen Umständen gelitten habe, dann ausschließlich wegen der gesellschaftlichen Bewertung dieser Tatsache und der Folgen, die dies für meine Familie und im Zusammenhang damit für mein seelisches Wohl hatte.

Wie kann ein vernünftiger Mensch ernsthaft die Idee verfolgen, dass psychisches Leiden wie das, was unter „Schizophrenie“ zusammengefasst wird, durch die Untersuchung von Reizweiterleitung im Gehirn erfasst und also geheilt werden kann?! Dass für diese eindimensionale Welt- und Menschensicht meine Mitgeschöpfe, die Affen, entwürdigt werden, dagegen protestiere ich scharf.

RENATE NEUMANN, Bremen