: Nicht die ganze Wahrheit
betr.: „Privatsache Krebs“
Alles sehr reißerisch aufgemacht, aber ich bin neugierig und fange an, den Artikel zu lesen. Bald wird klar, so kann das nicht die ganze Wahrheit sein. Also krame ich den Artikel über den Impfstoff „Gardasil“ aus dem arznei-telegramm vom Dezember hervor und beginne die Artikel gegeneinander zu lesen, und da fällt einiges auf:
Australien hat die Aufnahme der Impfung ins nationale Impfprogramm abgelehnt wegen fehlender Langzeitdaten und hoher Kosten. Studien belegen, dass Impfungen von Frauen unabhängig von ihrem HPV-Status nicht die gewünschten Ergebnisse erzielen. Die Forderung nach einer Impfung für alle Frauen lässt sich also nicht durch Studien stützen.
Lutz Gissmann meint, auch Frauen jenseits der 20 „können sich bedenkenlos impfen lassen“. Auch das ist bisher nicht belegt.
Im arznei-telegramm wird im Gegensatz zu Ihrem Artikel von Nebenwirkungen berichtet.
Dann der populistische Satz: „Deutschland schützt seine Frauen schlechter als andere europäische Länder …“ Die Teilnahme an Vorsorge ist kostenfrei, die meisten Impfungen sind kostenfrei und werden doch nicht wahrgenommen!
In vollem Umfang kann ich der Aussage zustimmen, dass eine verpflichtende Qualitätskontrolle der Zytologielabore kommen muss. Denn die Impfung befreit nicht von der Vorsorge, da nicht alle HPV-Serotypen durch die Impfung erfasst werden.
Der letzte Satz ist hart: „Für die Pharmaindustrie lohnt es sich nicht, ein Mittel auf den Markt zu bringen …“ Da breche ich ja fast in Tränen aus. Hat es die taz nötig, eine Lanze für die arme Pharmaindustrie zu brechen? REGINA SEEGER-BURRER, Erligheim
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