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Nicht die Kneipiers...

■ ...sind pervers, sondern die Politiker. Soweit sind wir jetzt: Lokalbetreiber können sich überlegen, ob sie sich vor dealenden Kurden/Türken besser durch eine kleine Privatpolizei oder durch Ausländerverbot schützen. Die Frage, wer da lieber liberaler ist, ist so leicht zu beantworten, wie egal. Hier baden Privatleute aus, was Ihnen staatlich eingebrockt wird. Denn daß die Assoziation von Kurde und Dealer viel mit Tatsachen zu tun hat, ist das logische Produkt von Bundes- und Landespolitik:

Die Bundespolitik weigert sich, uns als Einwandererland zu betrachten und zu entscheiden, wieviel Einwanderer wir aufnehmen wollen. Statt dessen traktiert sie die Einwanderer mit einem Asylrecht, das auf die wenigsten zugeschnitten ist. Wer bis zum Abschluß des Asylverfahrens jahrelang sozialhilfealimentiert nicht arbeiten darf, wird genauso auf illegal-lukratives Geldanschaffen verwiesen wie Schwarzeinwanderer, die niemand beim Einziehen bei ihren Vetterles hindert, vor allem, wenn sie durch ihr Herkunftsland guten Zugang zum „Stoff“ haben. – Eine bremische Innenpolitik, die das Zusehen einer überforderten Polizei als Kontrolle ausgibt, prämiert, daß die Dealer-Brutanstalt HIER besonders gut gedeiht.

Uta Stolle

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