Neues von Apple, Nokia, Microsoft: „Mavericks“ für lau, der Rest teuer
Geich drei große IT-Firmen haben gleichzeitig ihre neuen Angebote präsentiert. Die Konkurrenz ist vor allem bei Notebooks und Tablet-Computern groß.
ABU DHABI/CUPERTINP dpa | Apple bietet das Betriebssystem für seine Mac-Computer künftig kostenlos an. Das kündigte Software-Chef Craig Federighi am Dienstag in San Francisco an. Die neue Version des Systems OS X mit dem Codenamen „Mavericks“ werde noch am Dienstag verfügbar sein.
Die Upgrades zählten bisher zu den umsatzstärksten Software-Angeboten von Apple. Es ist auch eine Herausforderung an Microsoft – für den Rivalen ist der Verkauf der Windows-Software nach wie vor eine zentrale Geldquelle.
Zugleich erneuerte Apple die Modellpalette seiner Macbook-Pro-Notebooks. Der Preis für das Modell mit Retina-Display mit besonders hoher Auflösung wurde um 200 Dollar auf 1299 Dollar gesenkt. Der PC-Markt schrumpft gerade, weil viele Nutzer lieber zu Smartphones und Tablets greifen, auch Apple ist davon betroffen.
Auch das große iPad-Modell wurde deutlich dünner, leichter und leistungsstärker gemacht, sagte Marketingchef Phil Schiller. Deshalb bekam es den neuen Beinamen iPad Air. Äußerlich wurde es mit schmaleren Seitenrändern an das Design des kleineren iPad mini angepasst. Der Preis beginnt wie bisher bei 499 Dollar. Marktstart ist am 1. November.
Das iPad mini wurde wie erwartet mit einem Display mit höherer Auflösung aufgerüstet. Beide Versionen bekamen den gleichen schnellen Chip, den Apple in sein Smartphone iPhone 5s einbaut.
Neues auch von Microsoft und Nokia
Zunächst hatten am Dienstag aber die verbündeten Apple-Rivalen Nokia und Microsoft das Wort. Der einstige Handy-Weltmarktführer aus Finnland stellte dreieinhalb Jahre nach dem iPad-Debüt sein erstes Tablet vor. Das Gerät mit der Bezeichnung Lumia 2520 läuft mit dem aufgefrischten Betriebssystem Windows RT 8.1 von Microsoft.
Es lehnt ans Design der Lumia-Smartphones an und hat einen großen Zehn-Zoll-Bildschirm sowie schnellen LTE-Datenfunk. Das Tablet kommt zunächst nur in Finnland, Großbritannien und den USA auf den Markt. Einen Preis nannte Nokia zunächst nicht.
Microsoft ist gerade dabei, die Gerätesparte von Nokia zu übernehmen – doch vorerst treten die beiden Anbieter mit konkurrierenden Geräten gegeneinander an. Während Nokia in Abu Dhabi seinen Tablet-Erstling präsentierte, brachte der Windows-Konzern die Weiterentwicklung seiner hauseigenen Surface-Geräte auf den Markt.
Die neuen Modelle Surface 2 und Surface Pro 2 sind ab sofort in 21 Ländern erhältlich. Beide Geräte sind generalüberholt, warten mit weniger Gewicht, besseren Displays und schnellerer Rechenleistung auf. Für zwei Jahre bietet Microsoft seinen Kunden kostenlos 200 Gigabyte Speicher über seinen Online-Dienst SkyDrive an.
Kampf um den Tablet-Markt
Apple hatte vor dreieinhalb Jahren den totgeglaubten Tablet-Markt wiederbelebt. Seitdem seien über 170 Millionen iPads verkauft worden, sagte Apple-Chef Tim Cook am Dienstag. Laut Marktforschern laufen inzwischen mehr als 60 Prozent der aktuell verkauften Tablets mit dem Google-Betriebssystem Android, aber Apple ist nach wie vor der mit Abstand größte einzelne Hersteller.
Cook betonte, für Apple sei wichtiger, dass die iPads nach wie vor mehr als andere Tablets benutzt würden. Apple verweist auf Zahlen von Marktforschern, laut denen 81 Prozent der tatsächlich eingesetzten Tablets iPads seien.
Microsoft ist bisher nur ein Nischen-Anbieter in dem lukrativen Geschäft: Für alle Tablets mit Windows-Betriebssystem errechneten die Marktforscher von IDC für das zweite Quartal nur einen Marktanteil von 4,5 Prozent.
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