Neues vom Manneken Pis: Polnische Pissoirs werden geschlossen:
Betagte Fernsehzuschauer erinnern es, das Zitat des legendären Leibesübungenreporters Heinz Maegerlein: „Sie standen an den Hängen und Pisten.“ Im rechts aufmüpfigen Immernoch-EU-Mitgliedsland Polen wird 2016 der Vorgang des Urinierens und mehr im öffentlichen Raum heikel werden. Denn die Brüsseler EU-Kommission hat jetzt, als Reaktion auf die Machtbeschneidung des Verfassungsgerichts durch den polnischen Präsidenten Duda von der PiS-Partei, einen sofortigen Abbau aller Pissoirs verfügt, die mit EU-Fördermitteln in Polen errichtet wurden. Dazu ein ranghoher Kommissionsbeamter: „Es kann nicht angehen, dass auf die liberalen und freiheitlichen Werte der EU öffentlich und subventioniert gesch … wird.“ Die Pissoirs werden laut Brüssel anschließend nach einem komplizierten Kloschlüssel in anderen verfassungstreuen und bedürftigen EU-Ländern wiederaufgebaut. Darüber hinaus ziert jedes Pissoir künftig ein Manneken Pis, auf dessen Schnäpperle eine Kopie der EU-Grundrechtecharta angebracht ist. Im Notfall, so der Brüsseler Beamte, sei diese auch als Toilettenpapier einsetzbar.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen