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Neues aus der Phrasenwelt der NachrichtenknechteGambas auf Messers Schneide

BANJUL/BERLIN dpa/taz | Wir wissen nicht, was der Redakteur der Nachrichtenagentur dpa gestern zu Mittag essen wollte, aber wir ahnen es, wenn wir die Meldung von 12.03 Uhr lesen: „Gambia auf Messers Schneide.“ Wirklich?! Ganz Gambia schafft es auf eine Schneide? Oder sind es doch diese leckeren Gambas, die dem Meister der Titelkunst vorschwebten und ihm das Wasser im Mund seines Gehirns zusammenlaufen ließen? Aber schneidet man Gambas überhaupt mit einem Messer? Oder isst man sie nicht eher mit den Löffeln der Weisheit, die wir dem Verfasser dieses schiefen Sprachbilds gern an die Hand geben würden. Sollte allerdings „Messers Schneide“ den alten „Scheideweg“ als neue Dauerphrase ablösen, dann werden wir in der Wahrheit künftig eine ständige Beobachtungsstation für diese wacklige Lokalität einrichten, wie wir sie jahrelang für den Scheideweg hatten. Trotzdem wünschen wir: Guten Appetit.

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