Neues Unterseekabel: Mehr Bandbreite für Afrika
Noch ist der schwarze Kontinent in Sachen Internet stark unterversorgt. Ein neues Unterseekabel, das die France Telecom verlegen will, soll nun 23 Länder schneller ins Netz bringen.
Die Investitionssumme ist nicht zu verachten: 700 Millionen Dollar will die France Telecom (FT) zusammen mit einem Konsortium aus zahlreichen afrikanischen Telekommunikationsfirmen investieren, um den schwarzen Kontinent besser an das Internet anzuschließen. Das Projekt mit dem Namen "Afrikanische Küste nach Europa" soll insgesamt 23 Länder wie Kamerun, Senegal oder die Elfenbeinküste per Unterseekabel versorgen, dabei drei – Liberia, Guinea und Mauretanien – erstmals mit schneller Glasfaser.
Die neue lange Leitung erstreckt sich insgesamt 17.000 Kilometer die gesamte afrikanische Küste entlang bis nach Südafrika. Das Kabel wird in einer Tiefe von bis zu fünf Kilometern von Spezialschiffen verlegt. Bereits 2012 soll es funktionstüchtig sein.
FT betonte bei der Vorstellung des Projekts, es solle "den Zugriff auf das Internet in der Region demokratisieren". Tatsächlich gehört Afrika derzeit noch zu den teuersten Weltgegenden, was den Netzzugang anbetrifft. Internet im eigenen Heim können sich in vielen Ländern nur Reiche leisten.
Zudem surfen zahlreichen Menschen noch mit langsamer Modemgeschwindigkeit, weil es an DSL-Breitbandanschlüssen mangelt; hinzu kommen auch netzintern sehr langsame Verbindungen, weil der Datenverkehr häufig über wenige Netzknoten läuft oder gar erst in Europa verbunden wird.
FT hofft, mit dem Kabel-Investment weitere lukrative Aufträge an Land ziehen zu können – Geschäfte im mittleren einstelligen Milliardenbereich werden erwartet. Die Pariser Gesellschaft sieht in den Ländern der Dritten Welt einen großen Wachstumsmarkt.
Der Nachholbedarf ist groß: So müssen Länder wie Liberia zur Nutzung der neuen High-Speed-Leitung zunächst ihre interne Infrastruktur aufrüsten, um die hohe Bandbreite überhaupt weiterverteilen zu können. In Afrika boomt seit Jahren das Mobilfunkgeschäft, da der Aufbau der Netze deutlich unkomplizierter ist als die Verlegung von Breitbanddatenkabeln. Der größte Mobilfunkanbieter der Region setzt pro Kunde im Schnitt 9,20 Euro im Monat um.
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