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Neues Geld für Airbus

■ Subventionen sollen die Monopolstellung der USA bei Großraumflugzeugen beenden

Bonn (dpa/vwd) - Das Bundeskabinett hat am Mittwoch eine weitere Subventionierung des europäischen Airbusprojektes beschlossen. Damit können die geplanten neuen Mittel– und Langstreckenflugzeuge A330 und A340 gebaut werden. Die beiden wichtigsten Partnerländer Frankreich und Großbritannien hatten sich bereits im Mai für den Ausbau der Flugzeugfamilie entschieden, dessen Entwicklungskosten mit 2,5 Milliarden Dollar (4,5 Mrd DM) angegeben werden. Nach der Kabinettsentscheidung will Bonn die Entwicklung der A330/340 mit 2,996 Milliarden DM bezuschussen. Für die bereits laufenden Programme A300/310 sollen Bundesbürgschaften in Höhe von 1,906 Milliarden DM in Finanzierungshilfen umgewandelt werden. Der Parlamentarische Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium, Erich Riedl (CSU) bezeichnete die Kabinettsentscheidung als industriepolitisch notwendig. „Der Airbus ist zum Identifikationssymbol eines technologisch ebenbürtigen Europas geworden“, sagte er. Der Ausbau sichert laut Riedl die internationale Wettbewerbsfähigkeit von Airbus und beende die Monopolstellung der Boeing 747. Scharfe Kritik an der Airbusentscheidung übten die Grünen. Die Subventionen würden für ein Projekt vergeben, dessen Kostenentwicklung „nicht planbar und damit nicht begrenzbar“ sei, sagte die Grünen–Abgeordnete Christa Vennegerts. Bereits am Dienstag hatte der FDP–Abgeordnete Josef Grünbeck die Airbus–Hilfen kritisiert, weil sie „immer mehr zu einer unbekannten Größe auf unbestimmte Zeit“ würden.

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