: Neuer Prozess um DDR-Grenztote
ROSTOCK dpa ■ Das Rostocker Landgericht prüft seit gestern erneut die Frage, inwieweit ehemalige DDR-Soldaten Schuld tragen für Tote und Verletzte an der innerdeutschen Grenze. Angeklagt sind drei Exoffiziere der DDR-Grenztruppen. Sie waren beteiligt an der Verlegung von Minen, durch die Menschen starben oder verstümmelt wurden. Die 56 bis 62 Jahre alten Männer bedauerten die Vorfälle, plädierten aber auf „nicht schuldig“. Sie hätten pflichtgemäß gehandelt, Befehle strikt ausgeführt und versucht, tödliche Vorfälle an der Grenze zu verhindern. Der Prozess muss neu aufgerollt werden, weil der Bundesgerichtshof (BGH) einen Freispruch des Schweriner Landgerichts vom August 2000 aufgehoben hatte. Die Richter hatten ihr Urteil damit begründet, dass die Angeklagten das Unrecht ihres Tuns nicht hätten einsehen können.
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