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■ FRAUENNeuer Mythos der Mütterlichkeit

Berlin und anderswo. Angesichts des enormen wirtschaftlichen und sozialen Umbruchs in der DDR laufen Frauen Gefahr, zu den »großen Verliererinnen« auf dem Arbeitsmarkt zu werden. Frauen seien schon jetzt mit 192.250 oder 53 Prozent an der Zahl der Arbeitslosen in der DDR beteiligt, sagte die Gleichstellungsbeauftragte der DDR-Regierung, Marina Beyer. Im Juli habe der Anteil der arbeitslosen Frauen noch bei 51 Prozent gelegen. Im Unterschied zur Bundesrepublik, wo nur etwa die Hälfte aller Frauen berufstätig ist, waren in der DDR bislang etwa 91 Prozent aller erwerbsfähigen Frauen beschäftigt. Nach Ansicht von Frau Beyer geraten die DDR-Frauen auch psychologisch unter Druck: Es entwickle sich »ein neuer Mythos der Mütterlichkeit«, demzufolge der »richtige« Platz von Frauen zu Hause bei den Kindern sei. Erschwerend komme hinzu, daß deren Unterbringung in Krippen nach der deutschen Einheit nicht mehr gesichert sei: »Wenn Frauen nicht mehr die Möglichkeit haben, ihre Kinder unterzubringen, werden sie ins Haus zurückgedrängt.«

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