Neuer Bericht von Rückversicherer: Viele Klimakatastrophen
Der Rückversicherer Munich Re dokumentiert von Naturkatastrophen verursachte Schäden. 65 Milliarden Dollar kosteten sie im ersten Halbjahr.
Im ersten Halbjahr verursachten Naturkatastrophen demnach rund um den Erdball volkswirtschaftliche Gesamtschäden von 65 Milliarden Dollar, 40 Milliarden weniger als in der sehr schadenreichen ersten Jahreshälfte 2021.
Zur aktuellen Hitze und Trockenheit verwies Ernst Rauch, der Leiter der Geoforschung des Unternehmens, auf den Trend steigender Temperaturen bei zurückgehenden sommerlichen Regenmengen in Mitteleuropa. Die jährlichen Mitteltemperaturen in weiten Teilen Europas sind seit Beginn der systematischen Aufzeichnungen Ende des 19. Jahrhunderts um mehr als 1,5 Grad gestiegen. Die Brände in Deutschland scheinen derzeit abzuklingen, den Behörden zufolge gibt es aber weiter Glutnester, die man im Auge behalten müsse. In Brandenburg und Sachsen standen 500 Hektar in Flammen.
Die Munich Re analysiert seit Jahrzehnten die von Naturkatastrophen angerichteten Schäden, da dies für die Risikoberechnungen von großer Bedeutung ist. „Im Grunde steigen die Schäden durch Naturkatastrophen weltweit, aber es ist nicht so, dass es in jeder Region der Welt bei jeder Gefahr eine klare Richtung gibt“, sagt Rauch.
An der US-Ostküste und in der Karibik könnte die laufende Hurrikansaison heftiger ausfallen als üblich. „Im langjährigen Mittel gibt es im Nordatlantik 11 benannte Stürme, in den vergangenen Jahren waren es im Schnitt 14.“ Die Erwartung für dieses Jahr: 18 plus/minus drei.
Der Weltklimarat IPCC hatte vor einigen Monaten an die Versicherer appelliert, ihre Schadenberechnungen für Naturkatastrophen zu überprüfen. „Das frühe Verstehen des Klimawandels ist für uns essenziell“, sagte Rauch. „Wir passen unsere Risikomodelle und unser gesamtes Risikomanagement kontinuierlich an wissenschaftliche Erkenntnisse an.“
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Stockender Absatz von E-Autos
Woran liegt es?
Kürzungen im Berliner Haushalt
Kultur vor dem Aus
Bundestag bewilligt Rüstungsprojekte
Fürs Militär ist Kohle da
Grüne über das Gezerre um Paragraf 218
„Absolut unüblich und respektlos“
BSW-Chefin im ZDF
Wagenknecht räumt Irrtum vor russischem Angriff ein
Erfolg gegen Eigenbedarfskündigungen
Gericht ebnet neue Wege für Mieter, sich zu wehren