Zum Übernahmepoker Krupp-Thyssen: Neue Vorwürfe gegen NRW-Minister Schleußer
Berlin (AP) – Die Vorwürfe gegen den nordrhein-westfälischen Finanzminister Heinz Schleußer hören nicht auf. Die Berliner Zeitung berichtet unter Berufung auf die Düsseldorfer Staatsanwaltschaft, Schleußer habe im März 1997 den Thyssen-Aufsichtsratschef Heinz Kriwet vor der geplanten feindlichen Übernahme durch den Krupp-Konzern gewarnt. Die Düsseldorfer Staatsanwaltschaft habe deshalb bereits im Januar 1999 Ermittlungen gegen Schleußer eingeleitet. Dies wurde von der Justizbehörde jedoch entschieden bestritten.
Die Berliner Zeitung berichtete dagegen, das Bundesaufsichtsamt für Wertpapierhandel habe bestätigt, dass Aufsichtsratschef Kriwet im Dezember 1998 Schleußer als seinen Informanten genannt habe.
Der Versuch einer feindlichen Übernahme des Thyssen-Konzerns durch den Konkurrenten Krupp war 1997 gescheitert. Später verständigten sich die Konzerne jedoch auf eine einvernehmliche Fusion.
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