piwik no script img

Neue Verfassung für Türkei

■ Özal will Präsidialsystem und Anerkennung der Kurden

Ankara (dpa/taz) — Der türkische Staatspräsident Özal will durch eine weitreichende Änderung die von den Militärs durchgesetzte Verfassung von 1982 praktisch ersetzen. Wichtigste Neuerung ist die angestrebte Einführung eines Präsidialsystems nach US—Vorbild, wodurch Özal sich seine derzeitige Machtfülle rechtlich absichern lassen will. Außerdem sollen die Kurden als eigenständige ethnische Gruppe durch Zulassung des Kurdischen in Wort und Schrift anerkannt werden.

Vor allem die Anerkennung der Kurden käme einem Bruch mit der kemalistischen Tradition des Landes nahe, die die Existenz eines kurdischen Volkes in den Grenzen der Türkei seit 70 Jahren leugnet. Bereits das Gespräch von türkischen Regierungsvertretern mit dem irakischen Kurdenführer Jelal Talabani vor einigen Tagen hatte in Ankara für erhebliche Aufregung gesorgt. SEITEN 8 UND 10

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen