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Neue Tarife für Kumpel und Bauarbeiter

■ Ab ersten Januar gibt es mehr Lohn

Berlin (afp) — Die rund 125.000 Beschäftigten der Braunkohlen- und Gasindustrie in den neuen Ländern werden vom 1. Januar an monatlich zwischen 180 und 300 Mark mehr verdienen. Darauf haben sich die IG Bergbau und Energie und der Wirtschaftsverband der Kohle- und Gasindustrie laut 'adn‘ in der zweiten Runde ihrer Tarifverhandlungen am Mittwoch abend in Berlin geeinigt. Sie beschlossen eine neue Vergütungstabelle, die am 1. Januar in Kraft treten wird. Am 1. Juli sollen die Löhne noch einmal um durchschnittlich 130 Mark steigen. Für Arbeitnehmer mit mindestens zehnjähriger Betriebszugehörigkeit wurde ebenfalls von Juli an eine Lohnerhöhung von zusätzlich 50 Mark monatlich vereinbart. Die Laufzeit des Vergütungstarifs ist bis zum 30. November kommenden Jahres begrenzt.

Die 500.000 Bauarbeiter und -handwerker in Ostdeutschland werden von Januar bis März kommenden Jahres 60 Prozent und von April bis September 65 Prozent des Einkommens ihrer Kollegen im Westen verdienen. Darauf haben sich die Tarifparteien des Baugewerbes in der Nacht zum Mittwoch in Frankfurt am Main nach 15stündigen Verhandlungen geeinigt. Wie die IG Bau- Steine-Erden mitteilte, ist die Regelung Teil eines umfangreichen Pakets, das außerdem Rahmentarifverträge und die Übernahme von Sozialkassenverträgen umfaßt.

Unterdessen bestätigten die Großen Tarifkommissionen von IG Metall und Deutscher Angestellten-Gewerkschaft erwartungsgemäß das Tarifergebnis für die 135.000 Beschäftigten der Eisen- und Stahlindustrie von Nordrhein-Westfalen, Bremen und Osnabrück.

Sie erhalten danach sechs Prozent mehr Lohn und müssen ab April 1995 nur noch 35 Stunden arbeiten. Die Lohn- und Gehaltserhöhung für das Baugewerbe in den neuen Bundesländern bedeutet der IG Bau zufolge einen Gesamtecklohn von 11,73 Mark in der ersten Stufe im Vergleich zu 19,56 Mark in der alten Bundesrepublik.

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