Neue Studie zu Erzieherinnen: Im Osten besser ausgebildet

Das Ausbildungsniveau der Fachkräfte in Kitas hat sich seit 2007 kaum verändert. Nur dreieinhalb Prozent verfügen über einen Hochschulabschluss. Besonders schlecht: Bayern.

In der Kindertagesstätte «Matroschka» in Frankfurt (Oder). Bild: dpa

Kindergärtnerinnen in Ostdeutschland sind laut einer Studie besser ausgebildet als ihre Kolleginnen im Westen. In den neuen Ländern haben demnach knapp 90 Prozent der Kinderbetreuerinnen den Fachschulabschluss Erzieherin gemacht. Im Westen haben dagegen weniger als 70 Prozent die vier- bis fünfjährige Ausbildung absolviert. Das geht aus einer am Sonntag veröffentlichten Studie der Bertelsmann Stiftung in Gütersloh hervor.

Jede fünfte Kindergärtnerin im Westen hat stattdessen eine zweijährige Ausbildung als Kinderpflegerin oder Sozialassistentin absolviert. Im Osten trifft das nur für weniger als 1 Prozent des Kita-Personals zu. Insgesamt hat sich das Ausbildungsniveau der pädagogischen Fachkräfte laut Studie seit 2007 kaum verändert. Nur 3,5 Prozent verfügen über einen Hochschulabschluss. Besonders hoch ist laut der Studie der Anteil der schlechter ausgebildeten Kinderpflegerinnen in Bayern und Schleswig-Holstein. "Der nötige Ausbau der Kindergärten darf nicht zulasten der Qualität gehen", sagte Jörg Dräger, für Bildung verantwortlicher Vorstand der Bertelsmann Stiftung.

Doch nicht überall steht der Osten besser da. Den Analysen zufolge ist insbesondere in den östlichen Bundesländern eine Erzieherin für zu viele Kinder verantwortlich. Die Stiftung sieht das als klaren Schwachpunkt. Denn neben der beruflichen Qualifikation sei der Personalschlüssel entscheidend für die Qualität einer Kita. "Auch eine gut ausgebildete Erzieherin braucht ausreichend Zeit, um die Bildungs- und Entwicklungsprozesse jedes einzelnen Kindes fördern zu können", heißt es dort.

Die Untersuchung zeigt zudem, dass immer mehr Kita-Beschäftigte nur noch in Teilzeit arbeiten. Waren vor zehn Jahren noch über die Hälfte in Vollzeit beschäftigt, liegt dieser Anteil nun unter 40 Prozent.

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