piwik no script img

Neue Runde im „Tankerkrieg“

■ Zwei Schiffe vermutlich von Iran beschossen / Antwort auf Wiederaufnahme der irakischen Operationen / US–Kriegsschiffe im Juli in den Golf / UdSSR zur Beteiligung bei Entminung bereit

Manama/Paris (afp) - Im Persischen Golf sind am Wochenende wieder zwei Tanker angegriffen worden. Ein vermutlich iranisches Schnellboot beschoß in der Nacht zum Samstag den unter liberianischer Flagge fahrenden Öltanker „Sten Concordia“ und den norwegischen Öltanker „Mia Margarete“. Drei Besatzungsmitglieder wurden verletzt. Die Angriffe auf die beiden Tanker ereigneten sich in der gleichen Golfzone auf der Höhe der saudischen Küste. Nach Ansicht von politischen Beobachtern könnte dies die Antwort des Iran, der in der Regel für den Beschuß von Tankern in dieser Zone verantwortlich gemacht wird, auf die Wiederaufnahme der irakischen Operationen gegen Schiffe im Golf sein. Die Luftwaffe und die Marine des Irak hatten am 20. Juni nach 33tägiger Unterbrechung ihre Operationen gegen Schiffe wieder aufgenommen, die im Ölumschlaghafen auf der Insel Kharg Öl laden. Wie am Freitag in Pentagon– Kreisen verlautete, wird der amerikanische Panzerkreuzer „Missouri“ in Begleitung dreier weiterer Kriegsschiffe Ende Juli von Kalifornien aus in den Golf aufbrechen. Aufgabe des Panzerkreuzers wird es sein, mögliche iranische Raketen–Angriffe gegen die unter amerikanischer Flagge fahrenden Öltanker zu erwidern. Die Kriegsschiffe werden jedoch nicht zum Begleitschutz der Tanker eingesetzt, hieß es. Die Sowjetunion hat unterdessen ihre Bereitschaft erklärt, kuwaitische Ersuchen um eine Beteiligung an der Entminung der Golfküsten zu prüfen. Der sowjetische Botschafter in Kuwait, Ernest Zwerew, erklärte dies am Samstag in einem Interview der Zeitung „Al Watan“. Der Diplomat machte jedoch klar, daß seiner Regierung ein solches Gesuch aus Kuwait nicht vorliegt. Kuwait hat sich von Moskau drei Tanker ausgeliehen, um iranische Angriffe auf seine eigenen Schiffe zu vermeiden.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen