: Neue Rolle für die Umweltverbände
■ betr.: Ausgang der Bundestags wahl
Die Grünen waren erstmals 1983 im Deutschen Bundestag vertreten. Von diesem Zeitpunkt an hatten die Umweltverbände als „Umweltopposition“ ausgedient. Seitdem versorgen die Grünen die Presse mit den erforderlichen umweltpolitischen Widerworten. Die Umweltverbände wurden bestenfalls noch in der letzten Reihe der Pressemeldungen berücksichtigt. Das wird sich nun schlagartig ändern.
Nach dem Regierungsantritt der rotgrünen Schröder und Fischer erhalten die Naturschutzverbände ihre Rolle als Umweltopposition zwangsläufig zurück. Man stelle sich nur vor, ein grüner Umweltminister genehmigt ein Braunkohlekraftwerk oder eine grüne Verkehrsministerin muß ihre erste tagebaubedingte Autobahnverlegung bekanntgeben. Eingeklemmt zwischen Machterhalt und Sachzwängen werden die Grünen da wenig Nettigkeiten zu hören bekommen. Nur die Medien werden ein leichtes Spiel haben. Sie werden, wie in der Mediendemokratie üblich, schonungslos über den Konflikt zwischen den Grünen und Umweltverbänden berichten. Die Grünen sollten also vorsichtig und umsichtig agieren, sonst wird der Machthunger sie dorthin zurückbringen, wo sie vor 1983 schon mal waren. Peter Inden, Kerpen-Buir
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