■ Neue Namen: Schröderge treuer ist Fraktions-Chef
Hannover Knapp eine Woche nach ihrem Wahlsieg in Niedersachsen hat die SPD den 47 Jahre alten Wolf Weber mit großer Mehrheit zu ihrem neuen Fraktionschef im Landtag gewählt. Ministerpräsident Gerhard Schröder und der aus der Landespolitik ausscheidende bisherige Landes- und Fraktionschef Johann Bruns hatten Weber bereits am Montag vorgeschlagen.
Weber erhielt nachmittag in der konstituierenden Fraktionssitzung 69 von 76 Stimmen. Seit 1991 hat Weber als Staatssekretär die Staatskanzlei von Ministerpräsident Schröder geleitet. Zuvor war er Regierungspräsident des Bezirks Weser-Ems. Dem Landtag gehörte er von 1986 bis 1990 an. In dieser Zeit wurde er als Vorsitzender des Untersuchungsausschusses zur Spielbanken-Affäre bekannt. Die wichtigste Aufgabe, die Fraktion geschlossen zu führen, ergebe sich „aus der Mathematik“, sagte Weber. Die SPD hat nur eine Stimme Mehrheit. dpa
£f die Einstimmen-Mehrheit der SPD hin. Die übrige Posten in der SPD-Fraktionsführung sollen erst im Mai besetzt werden. Weber sagte, er wolle dafür sorgen, daß Frauen angemessen vertreten sein werden. Mit seinen Mitbewerbern um den Fraktionsvorsitz, den bisherigen Stellvertretern Heinrich Aller und Peter-Jürgen Schneider, habe er vor der Wahl bereits ein klärendes Gespräch geführt. Sie haben am Freitag nicht mehr kandidiert.
Fraktions- und Parteichef Bruns sprach von einem „eindrucksvollen“ Ergebnis, gerade weil es im Vorfeld „ebenfalls geeignete“ andere Bewerber gegeben habe. Die SPD biete ein Kontrastprogramm zur CDU-Fraktion, die ihren Start „verpatzt“ habe. Bruns meinte, der neue Fraktionschef der CDU, Christian Wulff sei „ferngesteuert durch den Arm von Helmut Kohl installiert worden“. Vor der Kampfabstimmung in der CDU am Dienstag hatte der Bundeskanzler sich öffentlich für Wulff ausgesprochen. dpa
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