piwik no script img

Archiv-Artikel

Neue Indizien zu Mauer-Opfer

Archivrecherchen haben neue Details zum Schicksal des 1971 an der Mauer getöteten Westberliners Dieter Beilig hervorgebracht. Wie die Akademie der Künste mitteilte, wurden in Akten der Stasi-Unterlagenbehörde Beweise gefunden, dass die Todesumstände vom Ministerium für Staatssicherheit (MfS) der DDR bewusst verschleiert wurden. Der 30-Jährige war am 2. Oktober 1971 von der Mauer in den Osten gesprungen und dann erschossen worden. Der tödliche Schuss aus nächster Nähe fiel den Erkenntnissen zufolge im so genannten „Führungspunkt der NVA-Grenztruppen“ in den historischen Räumen der Akademie der Künste am Pariser Platz. Zudem seien Beweise gefunden worden, dass die Fingerabdrücke Beiligs nachträglich auf die Tatwaffe übertragen wurden, um einen Angriff auf den DDR-Grenzsoldaten vorzutäuschen. Der Tod Beiligs wurde bis zur Wende geheim gehalten. Erhellt wurden auch die Motive des Kreuzbergers. Er habe bei seinem Sprung gerufen: „Deutschland kann nur frei sein, wenn es einig ist“, hieß es in einer Notiz der Stasi. DPA