Neue Homepage der Kanzlerin: Tour de Merkel
Kurz vor der Wahl gewährt Angela Merkel Blicke ins Familienalbum: Auf ihrer neuen Website kann sich der Wähler durch ihren Lebenslauf scrollen.

Wehendes Haar, Blick in die Ferne: Angela Merkel auf ihrer neuen Website. Screenshot: angela-merkel.de
Leicht wehendes Haar, ein freundlicher Blick in die Ferne. So präsentiert sich Angela Merkel auf ihrer frisch überarbeiteten Homepage. Die Navigation ist einfach und übersichtlich, der Wähler muss sich lediglich zwischen den Rubriken „Persönliches“ und „Politik“ entscheiden, um mehr über die Kanzlerin zu erfahren.
Nachdem sie vor einigen Wochen noch Hohn und Spott erntete für ihre Aussage, das Internet sei für uns alle Neuland, scheint Merkel mit der neuen Website in diesem Land ankommen zu wollen.
Kleine Textkästen laufen über großflächige Bilder: Angela Merkel als Kleinkind mit Puppenwagen, Angela als Bundesministerin für Frauen und Jugend, Angela mit Ehemann Joachim Sauer. Außerdem wandert sie offenbar gern, besucht auch mal die Oper und zieht Gemüse im eigenen Garten.
Zu einzelnen Inhalten springen kann man nicht, so muss der Nutzer bei jedem Aufruf erneut die Tour de Merkel durchlaufen. Ausgerechnet die Politikerin, von der man jedes Jahr höchstens mal einen höchstens langweiligen Urlaubsschnappschuss in den einschlägigen Boulevardmedien findet, gewährt dem Nutzer nun augenscheinlich einen Blick ins private Album. So behält sie die Kontrolle über das eigene Bild.
Auf dem letzten Bild dann wieder der lächelnde Blick in die Ferne und eine Zusammenfassung der CDU-Werte mit der Aufforderung „Beide Stimmen für die CDU.“ Denn, Gemüse hin oder her, es ist immer noch Wahlkampf.
Leser*innenkommentare
Ein Gast
Gast
Eine merkeltypische Werbekampagne vor der Wahl wohlwissend das es durchaus Probleme geben könnte. Da sich Frau Kanzlerin nicht expilzit zur NSA-Affäre äußert, die Karten nicht auf den Tisch legt wie weit der deutsche Bürger schon ausspioniert wurde hat sie zumindest für mich ihre Glaubwürdigkeit verloren. Man möge sie an ihren Amtseid erinnern - den hat sie gnadenlos gebrochen.