: Neue Heimat will Finanzhilfe
■ Rückverkauf von Hamburger NH–Wohnungen an BGAG angedroht, falls Senat nicht hilft / Zufriedenheit über Gespräch mit Gläubigerbanken / Breit läßt Affäre über Lappas–Bau prüfen
Hamburg/Bonn (dpa/ap) - Im Rahmen ihrer Dementis eines Konkurses vergaß die neue Geschäftsführung der Neuen Heimat zum Wochenende nicht, finanzielle Hilfe der öffentlichen Hand einzufordern. Vom Hamburger Senat wurde Finanzhilfe erbeten mit dem Hinweis, daß sonst rund 11.000 Wohnungen an die Gewerkschaftsholding BGAG rückverkauft werden müßten. Der Vertrag zwischen NH–Käufer Schiesser und BGAG räumt der BGAG ein Rückkaufrecht ein. „Zufrieden“ äußerte sich die NH– Geschäftsführung über die Besprechung mit Vertretern von sechs Hauptgläubigerbanken am Freitag in Frankfurt. Wie ein NH– Sprecher erklärte, habe die BGAG als Stützungsaktion für eine Erhöhung des Stammkapitals der NH um 210 Mio. DM gesorgt. Ursprünglich seien lediglich 150 Mio. DM vorgesehen gewesen. Bei einer ersten Zusammenkunft mit den Gläubigerbanken nach dem NH–Verkauf an den Berliner Brotfabrikanten hatten sich die Banken verpflichtet, ein Stillhalteabkommen bis zum Jahresende zu verlängern. DGB–Chef Breit hat unterdessen die staatliche Prüfungsgesellschaft Treuarbeit AG (Frankfurt) beauftragt, die Vorwürfe gegen den Chef der Gewerkschaftsholding BGAG, Lappas, im Zusammenhang mit seinem Hausbau zu prüfen. Wie die BGAG am Freitagabend weiter mitteilte, werde der Bericht in Kürze dem Aufsichtsrat der Dachgesellschaft vorgelegt, dem die Vorsitzenden des DGB und seiner Einzelgewerkschaften angehören. Lappas sei damit einverstanden gewesen.
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