: Neue Heimat von CDU und FDP angebettelt
■ Vor dem Verkauf der Neuen Heimat baten FDP–Schatzmeisterin Adam–Schwätzer und Biedenkopf (CDU) den Wohnungsbaukonzern um finanzielle Unterstützung
Bonn/Hamburg (dpa) - FDP und CDU haben noch bis vor wenigen Wochen versucht, Spenden beziehungsweise Anzeigengelder von dem damals noch gewerkschaftseigenen Wohnungsbaukonzern Neue Heimat zu bekommen. SPD–Vorstandssprecher Clement veröffentlichte am Donnerstag in Bonn Briefe der FDP– Schatzmeisterin Adam–Schwätzer und des nordrhein–westfälischen CDU–Vorsitzenden Biedenkopf an die NH in Nordrhein– Westfalen beziehungsweise in Berlin. Beide Politiker bitten darin um finanzielle Unterstützung. In einem Gespräch mit dem NDR nannte Frau Adam–Schwätzer ihren am 15. September geschriebenen Brief an die NH– NRW ein Versehen. „Es lag nicht in meiner Absicht, daß dieser Brief rausgegangen ist. Es handelt sich um einen Brief aus einer größeren Anzahl, den ich bedauerlicherweise übersehen habe. Selbstverständlich betone ich noch einmal, dieses kann nicht vernünftig sein, und das wollen wir auch nicht.“ In dem Brief von Frau Adam–Schwätzer heißt es: „Das Wahlergebnis in Niedersachsen hat deutlich gemacht, daß eine Mehrheit diesseits von SPD und Grünen nur mit der FDP gewonnen werden kann... Die politische Arbeit und der Wahlkampf kosten viel Geld... Ich würde mich sehr freuen, wenn Sie unsere politische Arbeit unterstützen könnten.“ In dem Biedenkopf–Schreiben an die NH heißt es: „Deshalb bitte ich Sie, im Deutschen Monatsblatt oder im Deutschen Monatsmagazin (CDU–Organe) mit einer Anzeige zu werben. Eine Millionenauflage ist ... garantiert.“
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