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Archiv-Artikel

Neue Filme Diese Woche neu im Kino

OKAY: Filmkunst 66, Filmpalast Berlin, fsk am Oranienplatz, FT am Friedrichshain, Hackesche Höfe NICHT AUFLEGEN: CinemaxX Colosseum + Hohenschönhausen + Potsdamer Platz, CineStar Hellersdorf + Sony Center + Tegel, CUBIX UFA-Palast Alexanderplatz, Karli – Kinocenter im Forum Neukölln, Kinocenter Spandau, Kino in der Kulturbrauerei, Hollywood, Titania Palast, UCI Kinowelt Friedrichshain + Gropius Passagen + Le Prom + Potsdam Center + Zoo Palast, UFA-Palast Kosmos + Treptower Park

Okay

DK 2002, Regie: Jesper W. Nielsen. Mit Paprika Steen, Ole Ernst, Troels Lyby, 93 Min.Du hast mich Faschist genannt“, sagt der alte Mann zu seinem homosexuellen Sohn. „Dabei bin ich Sozialdemokrat.“ Mit diesen beiden Sätzen ist alles gesagt über „Okay“, eine dänische Komödie von Jesper W. Nielsen, der so viel am Konsens gelegen ist, dass sie das Komische darüber vergisst. Ich bin okay, du bist okay, einer muss sterben, einer bereuen, einer sich vermehren, und die Jüngste muss sich verlieben. Der Gleichmut und die Harmlosigkeit von „Okay“ werden irgendwann so unerträglich, dass selbst der Tod wie eine Verwaltungsmaßnahme erscheint. „Okay“ zeigt, was von Dogma übrig bleibt: sozialdemokratisches Boulevardkino für behagliche Identifikationen. Ein paar Idioten täten dem Film gut.

Nicht auflegen

USA 2002, Regie: Joel Schumacher. Mit Colin Farrell, Forest Whitaker u. a., 81 Min.Diese Geschichte handelt von einem langsamen Sterben und einem schnellen Tod – erzählt auf weniger als einem Quadratmeter. Alfred Hitchcock hatte Truffaut schon in den 60ern von seiner Vision berichtet, einen Film komplett in einer Telefonzelle zu drehen. In Joel Schumachers „Nicht auflegen“ ist es nun so weit. Der Verleger-Hot-Shot Stu (Colin Farrell) steht in einer Telefonzelle mitten in Manhattan und telefoniert um sein Leben. Manchmal lässt er den Fuß in der Tür, um etwas von der Wirklichkeit in die kleine Glasbox strömen zu lassen. Und diese Wirklichkeit ist evident. Nicht nur die Augen der Öffentlichkeit sind auf ihn gerichtet, sondern auch das Hochpräzisionsgewehr eines Snipers. Wenn Stu auflegt, ist er tot. Kein Film hat die Behauptung, dass Telefonzellen dem Menschen Schutz liefern, je so niederschmetternd widerlegt wie „Nicht auflegen“.