Neue Filme : Diese Woche neu im Kino
Findet Nemo
USA 2003, Regie: Andrew Stanton. 100 Min.
Am Anfang scheint alles klar zu sein. Nemos Eltern, zwei putzige Clownfische, haben eine lauschige Anemone in einem entzückenden Korallenriff gefunden und warten darauf, dass ihre Brut schlüpft. Wenige Minuten später sind die Mutter und alle 400 Geschwister tot, von einem Barrakuda gefressen. Während er das einzig verbliebene Ei in seinen Flossen hält, schwört der Vater, Nemo, seinem Sohn in spe, dürfe nie etwas zustoßen. Frei nach dem Produzentenkalauer, man müsse mit einem Erdbeben beginnen und sich dann langsam steigern, geht dieser Film aus dem Pixar-Studio weiter. Am Ende jeder Erzählsequenz steht die Verzweiflung. Überall sind dabei Zitate, Verweise, auch Insidergags versteckt. Erstaunlicher noch als die Sorgfalt bei der Animation aber ist die Differenziertheit des Drehbuchs. Slapstickartig kommt der vegetarische Hai daher, eine komödienübliche Umkehrung des Klischees. Dann dreht sich das Bild noch einmal, als er Blut riecht, wird er wieder zu einem Killer. Ein Klischee wird komplex. Ein Film für Erwachsene, der allerdings ohne Altersbeschränkung freigegeben ist.