: Neue Büros für Verlust-Verwaltung -betr.: "Siemens-Hochhaus soll Rathhaus werden", taz vom 12.7.1996
Betr.: „Siemens-Hochhaus soll Rathaus werden“, taz vom 12.7.
Der Kauf des Siemens-Hochhauses als Zentrum für die Bremer Verwaltung sollte angesichts der gegenwärtigen Entwicklung doch noch einmal überdacht werden. Schließlich zeigt die Verwaltungsreform schon Wirkung! Der Innensenator hat es beispielgebend vorgemacht: Altes Polizeihaus (acht Millionen) gegen neues Polizeipräsidium (50 Millionen). Clinchipuchinch! Wozu noch Verwaltung? Eine Bananenrepublik braucht doch nur einen Biertisch und einen Zapfhahn!
Wenn allerdings, wie der Direktor des Bremer Arbeitsamtes Christian Hawel meint, durch Spacepark und Messe-Zentrum zusätzlich 5.000 Arbeitsplätze geschaffen werden, könnte davon ein Teil im Siemens-Haus untergebracht werden. Da die Messehallen aufgrund von Überkapazitäten gar nicht mehr gebraucht werden, könnten hier dann die Verluste für Messe, Space-Park und Musical verwaltet werden.
Reicht der Platz nicht aus, sollte die Stadt weitere ihrer geplanten Großprojekte verwirklichen, z.B. Bebauung des Bahnhofvorplatzes und des Güterbahnhofs, wo nochmals 8.000 Büroarbeitsplätze entstehen sollen.
Man muß nur bei der Stadtentwicklungspolitik aufpassen, daß es nicht so geht wie bei der Komposttonne: „Es ist alles im Eimer“
Carsten Schnoor
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