: Neue Berlin-Attraktion: Voyeur im Domina-Studio
■ Tourismusagentur im Kampf gegen die herkömmliche Stadtrundfahrt
Wer als Berlin-Besucher mehr erleben will als Theaterbesuche oder die üblichen Stadtrundfahrten, dem kann jetzt geholfen werden. Eine Agentur will Teilnehmern von Managertagungen oder Betriebsausflügen durch Blicke hinter die Kulissen Abwechslung verschaffen.
Auf ihrem Programm stehen Besuche im Domina-Studio genauso wie Shopping-Ausflüge mit Schauspielern oder historische „Klo-Besichtigungen“ in Schlössern. „Warum sollen wir den Gästen der Hauptstadt nicht mal was anderes bieten, als die üblichen Kneipentouren oder den obligatorischen Besuch im Varieté?“ sagte Agenturchefin Kirstin Schönfeld. Viel spannender könne es doch sein, nach einem gemeinsamen Gläschen Sekt einer Domina bei ihrer Arbeit über die Schultern zu schauen. Da könnten sich die besonders mutigen Besucher auch selbst mal fesseln lassen, berichtet Schönfeld.
Ob dies dann aber Erlebnisse sind, die man für die obligatorische Ansichtskarte aus Berlin verwenden kann, bleibt fragwürdig. Den Teilnehmern des Ausflugs sichert die Agenturchefin natürlich absolute Diskretion zu.
Auch ungewöhnliche Geburtstagsüberraschungen bietet die Agentur. Vorher müsse jedoch klar sein, wie das Geschenk auf das Geburtstagskind wirken könnte, warnte Schönfeld. Die meisten seien spießiger, als man denke. Aber es müsse ja nicht gleich eine Rundfahrt mit einer Prostituierten durch die „Rotlicht-Bezirke“ sein. Mancher sei bescheiden und freue sich zum Beispiel darüber, im Cockpit eines Flugzeuges mitzufliegen. Andere wollten einmal in ihrem Leben einen Zoowärter beim Füttern seiner Schützlinge begleiten. dpa/taz
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