: Neue Afghanistan-Runde
Konferenz in Bonn? Große Militäroffensive der USA
KABUL/BERLIN afp/ap ■ Angesichts der zunehmenden Gewalt in Afghanistan und der Probleme beim Wiederaufbau des Landes ist eine neue internationale Konferenz im Gespräch. Eine Sprecherin des Auswärtigen Amtes sagte am Montag, es gebe in der internationalen Gemeinschaft entsprechende Überlegungen. Der afghanische Wiederaufbauminister Amin Farhang sagte der Neuen Osnabrücker Zeitung (NOZ), die Konferenz solle wie bereits die vorherigen auf dem Bonner Petersberg stattfinden. Die US-Armee startete mit rund 2000 Soldaten im Süden und Südosten Afghanistans eine neue Militäroffensive.
Die Sprecherin des Auswärtigen Amtes betonte, weder sei über einen Termin noch über einen Ort einer möglichen internationalen Afghanistan-Konferenz entschieden. Farhang sagte, auf der Konferenz sollten die Weichen für Afghanistans weitere Zukunft gestellt werden. Die internationale Hilfe in Höhe von rund 4,5 Milliarden Dollar (rund 3,7 Milliarden Euro) für fünf Jahre reiche nicht aus, nötig seien 30 Milliarden Dollar.
Die „Lawine“ genannte US-Militäroffensive im Süden und Südosten Afghanistans wurde nach Angaben eines US-Armeesprechers am 2. Dezember gestartet. Rund 2.000 US-Soldaten sowie afghanische Kräfte seien unterstützt von Hubschraubern und Kampfflugzeugen im Einsatz. Am Samstag hatte die US-Armee in der südostafghanischen Provinz Ghasni bei einem Luftangriff neun Kinder getötet. Der Militärsprecher in Bagram gab am Montag zu, der Tod des „Terroristen“, dem die Aktion galt, sei nicht gesichert. Das hatte das Militär zuerst behauptet.