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Was muss ein richtiger Mann können? Einen Fisch ausnehmen, ein Zelt aufbauen und einen Knoten binden, meint Alvin. Für Lance dagegen zählt nur, wie viele Frauen er flachlegen kann. Die Latte liegt niedrig für die Protagonisten von „Prince Avalanche“. Sie reißen sie dennoch bravourös: Zumindest wirkt Lance so begriffsstutzig, dass man sich fragt, ob er sich alleine die Schuhe zubinden kann, und bis zum Ende werden die beiden jungen Männer auch keinen Sex gehabt haben. In der langen, typisch amerikanischen Tradition des Buddy-Films gibt dieses Kumpelpaar ein ziemlich tragikomisches Bild ab. Beide Männer sind on the road, aber anders als in den glorreichen späten sechziger Jahren, als Wyatt und Billy in „Easy Rider“ auf ihren Choppern den Steinbrück-Finger zeigten, sind Lance und Alvin zu Fuß unterwegs. In blauen Latzhosen malen sie im Sommer 1987 gelbe Mittelstreifen auf eine scheinbar endlose Straße in einem abgebrannten Wald im Niemandsland von Texas. Der Film mäandert träumerisch dahin, beschränkt sich weitgehend darauf, immer tiefer in die Psyche der beiden Hauptdarsteller einzudringen. In 8 Kinos